Bis zur letzten Seite ist man hin- und hergerissen. Ist Christa Wolfs neue Erzählung «Leibhaftig» ein federleicht geschriebener Bericht aus dem Krankenlager einer existenziell Irritierten, die wieder Boden unter die Füsse bekommen will? Oder ist das Reden aus den Tiefen der Matratzengruft doch eher das agile Rückzugsgefecht einer Gekränkten, die sich mit der «Ich leide»-Geschichte von neuem gegen möglichen Einspruch wattiert? Christa Wolf war die Starautorin der DDR. In der BRD wurden ihre Bücher vor dem Mauerfall als verschlüsselte Nachrichten aus einer abgeschlossenen Welt gelesen; in der DDR war sie die moralische Instanz, deren Zeugnisse einen wichtigen Beitrag zur Identitäts ...
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