Der Applaus war kurz und dünn, ein Akt purer Höflichkeit. Mit sichtlichem Unbehagen betrat der Designer Stefano Pilati den Laufsteg, um dem Publikum zu danken. Keine Rosen flogen ihm entgegen, niemand rief «Bravo!». Die Zuschauer erhoben sich hastig von ihren Stühlen, ein Raunen ging durch den Saal wie nach einer missratenen Opernpremiere. Pilati hatte soeben seine zweite Kollektion für Yves Saint Laurent Rive Gauche vorgeführt. In den sackartig anmutenden Kleidern hatten selbst die dürren Models schwerfällig gewirkt; die strengen Schnitte erinnerten an Uniformen von Lageraufseherinnen. Nicht anzunehmen, dass viele Frauen im kommenden Herbst so aussehen wollen. «Hätte irgendjemand ...
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