Sven Hanuschek: Arno Schmidt. Hanser. 992 S., Fr. 64.90
Von sich selbst überzeugt zu sein, ist eine gute Sache. Wenn man sich nicht zur Mässigung anhält, könnte sich das allerdings zur Hybris auswachsen. Was nur selten seinen Charme hat. Jemand wie Arno Schmidt ist so ein Ausnahmefall. Ohne seine selbstverständliche Arroganz nicht zu denken. «Ich finde Niemanden, der so häufig recht hätte, wie ich!», schrieb er in «Die Umsiedler», einem Roman aus dem Jahr 1953. Man darf das getrost als Selbstaussage deuten, zumal weitere Indizien darauf verweisen. Und überführt ihn nicht zuallererst die eigenwillige Interpunktion und unorthodoxe Orthografie; ist nicht sein dichterisc ...
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Es gibt wohl keinen deutschen Nachkriegs-Autor, dessen Werke von einer wachsenden Schar literaturbesessener Exegeten anzogen. (Siehe "Bargfelder Bote")
"Mein" Arno Schmidt war am stärksten in den Romanen und Erzählungen der 50er und 60er. Die immer monströseren "Schule der Atheisten", "Abend mit Goldrand" und "Zettels Traum" habe ich nicht geniessen können. Zu konstruiert, zuviele Sperenzchen, unter denen "die Story" verloren ging.
"Das steinerne Herz" sollte man lesen sowie, ergreifend, "Die Umsiedler".