Wir sassen auf einer Dachterrasse über den Dächern der Stadt, genug weit weg vom Boden und doch nicht nah genug am Himmel, verloren uns abwechselnd in den Flammen der Feuerschale und im nächtlichen Himmel. Ein bisschen Grosser Wagen war da, der Polarstern, die Venus, vielleicht, wir waren uns nicht sicher. Da waren nur ein paar Dutzend Sterne, und all die andern Hunderttausende waren verschluckt vom gefrässigen künstlichen Licht der Stadt.
Ich fragte mich, was das mit einem Menschen macht, wenn er nachts keinen Sternenhimmel mehr sieht, kein himmlisches Dach mehr über dem Kopf hat. Ob er an Demut verliert, weil er seine eigene Grösse im Universum nicht mehr wahrnimmt. Weil ...
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Wirklich toll geschrieben.Ich lese die Texte von Herr Bahnerth gern.
Dieses Bild hing früher in meinem Zimmer, die Plejaden sind es wohl. Sah auch die Milchstrasse vom Zentrum des Dorfes aus, hinter den Häusern. Heute nicht einmal mehr 1 km weg vom Dorf. Sicherheit bringe das Nachtlicht, behauptete die Weltwoche, Schutz des Vermögens.
Aber Kants Vermögen, die Unendlichkeit des Alls sehen zu können und das moralische Gesetz innen ist unwichtig im Vergleich mit der Bedienung des Geizes. Heute stellt
jeder Idiot eine LED in seinen Garten, oder einen Intensivstrahler an die Hauswand, gen Himmel und Wolken gerichtet. Früher harmlose Gartenzwerge. Nicht anzunehmen, dass irgendwann etwas dagegen gemacht wird. Weltwoche würde es Eingriff in Privatrechte nennen.