Die schwarze Spinne (Schweiz, 2022). Von Markus Fischer. Mit Lilith Stangenberg, Marcus Signer, Ronald Zehrfeld, Anatole Taubman
Heugabel-Bauern, Kopftuch-Frauen, strähnig das Haar, irre der Blick. Ausgemergelt, schlaff, geknechtet. Die klobigen Dielen knarren, der Boden ist Matsch. Mit den Fingern wird Haferbrei aus Holzschüsseln geschlürft. Wir sind, klarer Fall, im düstren Mittelalter. Hoch zu Ross der rüde Adel, herumgaloppierend. Ritter reiten. In diesem Fall Ritter Hans von Stoffeln und seine Spiessgesellen, dem Bauernpack Zores machend. Erst muss dieses eine Burg für ihn bauen, dann hundert Bäume als Schattenspender vor sein ideales Heim pflanzen. Ballenberg-Freilic ...
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Ich habe den Film (noch) nicht gesehen, kann daher die Einschätzung des Rezensenten nicht beurteilen. Wenn ich aber höre, dass die Rahmenerzählung weggelassen, dann dient "Gotthelf" eigentlich nur noch als Aufhänger. Wenn der Rahmen und damit der Taufkontext und in dem Sinn die Schwarze Spinne als Taufunterweisung "amputiert" wird, ist Gotthelf "ent-christlicht" und der genuine Zusammenhang weg. Das mag der Postmoderne geschuldet sein, aber ist eben nicht mehr Gotthelf.