Carlos Kleiber (1930–2004) - Wenn er dirigierte – und das war selten genug (zwischen 1991 und 1999 gerade mal 23 Konzerte und Opern) –, kreierte er einen Ausnahmezustand für die Musiker und das Publikum. Während einer Vorstellung schien er mit der Komposition zu verschmelzen. Beobachtete man seine Züge, erlebte man einen Menschen auf des Messers Schneide: einen Mann, der Musik in rauschhafter Unschuld durchlebte, zugleich aber mit glühendem Absolutheitsanspruch und strategisch knapper Zeichengebung den kompromisslosen Weg seiner musikalischen Vision vorgab. Kleiber spürte die oft unaushaltbaren existenziellen Widersprüche grosser Komponisten wohl auch in sich selbst auf – exist ...
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