Manchmal macht ein Gerücht eine Person sympathischer als hundert Wahrheiten: Man sagt, Charlotte Kerr, die Witwe Friedrich Dürrenmatts, habe einst bedauert, dass man seine schlimmsten Kontrahenten nicht mehr zum Duell fordert. An solchen würde es ihr nicht mangeln. Schon ihrem durchdringenden Blick hielten wohl die wenigsten stand. Sie gingen in die Knie, ohne dass die Kerr abdrücken müsste. Wie aber soll man sich in unserer duelllosen Zeit Respekt verschaffen?
Für Dürrenmatt war eine Geschichte zu Ende, «wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat». Für die Witwe, 77, fängt eine Geschichte dann erst richtig an. Seit der Dichter tot ist, fühlt sie sich von Ehrabschneide ...
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