Als Slobodan Milosevic 2001 nach Den Haag überführt wurde, glaubten viele, ein neues Zeitalter sei angebrochen. Zum ersten Mal seit dem 2. Weltkrieg musste sich ein ehemaliger Staatschef für seine Taten vor einem internationalen Kriegsverbrechertribunal verantworten. Hoffnungen wurden laut, das Beispiel würde Schule machen: Milosevic als Fanal für eine Tyrannendämmerung.
Doch fünf Jahre später herrscht Katerstimmung. Der Milosevic-Prozess dokumentiert exemplarisch Schwächen der internationalen Strafgerichtsbarkeit. Anstatt sich auf die wichtigsten Punkte und Zeugen zu konzentrieren, verzettelte sich die Anklage. Nicht weniger als 66 Anklagepunkte wurden Milosevic zur Last gelegt. Ba ...
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