Für Insider kam die Absage wenig überraschend. Lucian Freud, der bedeutendste lebende Maler Grossbritanniens, hatte am Eröffnungsabend seiner bisher grössten Retrospektive Besseres zu tun, als Champagner zu nippen und seichte Partygespräche zu führen. Wer weiss, wie viel Zeit ihm noch bleibt? Die Körperkraft lässt nach, die Schultern schmerzen.
Seit über sechzig Jahren malt der fast Achtzigjährige wie ein Besessener. In der Intimität seines Ateliers in London betreibt er eine Wahrheitssuche, die bedingungsloser nicht sein könnte. Stundenlang lässt er Modelle für sich sitzen, konzentriert sich auf ihre physische Präsenz, um ihre Individualität auf die Leinwand zu bannen. Nackt ...
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