Das Geräusch der Gewalt ist ein schnelles, scharfes Zischen durch flimmernde Luft, gefolgt von einem Knall, wenn die frisch geschnittene Weidenrute auf der Haut aufschlägt. Ein roter Striemen leuchtet auf dem Rücken des vielleicht 16-jährigen Mädchens – barfuss, im Lederröckchen, die Brüste mit einem T-Shirt hochgebunden. Doch sie verbeisst sich jeden Schmerzenslaut und tänzelt erneut vor dem halbwüchsigen, männlichen Schläger, senkt ihren Kopf: ein weiterer Knall, Fleisch platzt, Blut tröpfelt. Nach jedem Hieb bläst sie stolz in eine kleine Blechtrompete. «Mach schon», ruft sie. «Schlag mich!»
Es ist Initiationstag beim Volk der Hamar in Turmi am Kaeske-Fluss im Omo-Tal, ...
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