In den Poetikvorlesungen, die Urs Widmer 1990 an der Universität Graz hielt, einer besonders angenehm zu lesenden Erörterung der condition poétique (der eigenen und der von anderen), stehen auch ein paar bedenkenswerte Sätze über asiatische Traditionen. Solange er ein Buch schreibe, sagt Widmer, und nur dann, fühle er sich unsterblich. «Es gibt eine chinesische Geschichte, die uns erzählt, dass die chinesischen Schriftsteller alle nur ein Buch schreiben in ihrem Leben. Denn, wie gross und mächtig sie auch beginnen mögen, im Lauf des Schreibens werden sie immer kleiner, und wenn sie sich dem Ende nähern, sind sie ganz klein geworden. Sie setzen den Schlusspunkt und verschwinden zus ...
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