Ich konnte sofort sehen, dass er verliebt war. Sick of love. In seinen Augen leuchtete der fiebernde Wahnsinn. Der Student hatte mir aufgelauert. In Tübingen nach einer Lesung warf er sich mitten auf dem Marktplatz vor mir auf den Boden. Er hatte mir schon zuvor Dutzende Briefe geschrieben. Von Hand verfasst und versiegelt. Wie zu Lord Byrons Zeiten. Eigentlich schön. Leider fand ich die Liebesschwüre aber unangebracht und peinlich. Ein wildfremder Mensch hatte mich zum Objekt seiner Obsession gemacht.
«Ich liebe Sie!», rief er. «Geben Sie mir eine einzige Chance. Ich flehe Sie an!» Er tat mir leid. Was sollte ich tun? Ihm die Hand anbieten, damit er aufstand, ihm eine Ohrfeige ver ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.