«Denken, nicht schreien», forderte der Ministerpräsident von Thüringen, Bernhard Vogel, am Abend nach dem Erfurter Amoklauf. Denken darüber, wie so etwas passieren konnte, was wir unternehmen können, überdenken, wie wir miteinander umgehen. Zug, Nanterre, Erfurt, immer wieder stellt sich die Frage nach dem Warum. Die Reaktionen auf solche Amokläufe, die sich in letzter Zeit auch in unseren Breitengraden so bedrohlich zu häufen scheinen, sind jeweils dieselben: Fassungslosigkeit, Trauer, Hilflosigkeit, Empörung, Wut und «Schreien» nach geeigneten, meist repressiven Massnahmen. Hilflosigkeit, Ohnmacht, Trauer, Verzweiflung und Wut sind jedoch auch die Triebfedern, die Amoktäter re ...