Im hohen Alter wirkte er ein bisschen wie die Weisheit in Person. Ein schmales Lächeln lag auf den Lippen, als könne man diesem Leben nur mit leiser Ironie beikommen; der Blick war aufmerksam und tief, als gleisse hinter den Filtern der Klugheit die bodenlose Melancholie; die Stimme war leise und sanft, als wollte er sich für die Messerschärfe des Gedankens vorab schon entschuldigen. Raymond Aron hat gegenüber dem Gebot der Nüchternheit, der Präzision, des skeptischen Abwägens – gegenüber dem Gebot dessen, was exaltiertere Gemüter als er selber «Wahrheit» genannt hätten, nie die geringste Konzession gemacht. Als junger Mann trat er in die sozialistische Partei ein, und sein ga ...
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