An diesem grauen Novembertag ging Professor Kepel zum Billettschalter, kaufte sich eine Fahrkarte und fuhr im Tram quer durch Zürich. Das überfüllte Tram stockte im Stossverkehr, aber dem Professor machte das nichts aus. Er sass vergnügt auf seinem Sitz und genoss die Fahrt.
Es war das erste Mal seit anderthalb Jahren, dass sich Gilles Kepel, 62, der zu Frankreichs führenden Gelehrten gehört, frei bewegen konnte. Frei – das heisst ohne Leibwächter, die man ihm rund um die Uhr zur Seite stellte, nachdem ihn der Islamische Staat (IS) auf die Todesliste gesetzt hatte. «Wunderbar», sagte der Professor nach seiner ersten Fahrt. «Es ist, als wäre ich neugeboren.»
Inzwischen ist es ...
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