In Prag, beim «Zlute lazne», was «gelbe Bäder» heisst, am Ufer der Moldau, wurden vor Weihnachten grosse Fässer aufgestellt. Genau gegenüber dem «Haus der Drucker». Die grossen Holzfässer waren voller lebender Karpfen, die im Wasser hin und her spritzten. Zu wenig Wasser für so viele Karpfen. Die Fischer aus Südböhmen brachten die Karpfen nach Prag zum Verkauf. Wenn ich die Fässer sah, wusste ich immer – es kommt Weihnachten.
Tschechen essen an Weihnachten Karpfen mit Kartoffelsalat. Es muss so sein. Es ist so. Es gibt keine Abweichung hin zur Forelle oder zum Hasen oder zum Schwein. Es muss einfach der Karpfen sein. Meine Familie bereitet sich auf den neuen Famil ...
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Grossartige Geschichte, Eliska Bartek ist eine würdige Nachfolgerin ihres Landsmannes Kafka.
Was ich während eines längeren Aufenthaltes vor sechs Jahren in Prag gelernt habe : Die Tschechen sind ein Volk, das stolz auf die eigenen Leistungen ist, stolz, den arroganten Habsburgern in Wien widerstanden zu haben, stolz, die lähmende kommunistische Herrschaft überlebt und überwunden zu haben.
Alles Eigenschaften, die im westlichen Europa verpönt und unzeitgemäss sind.