Der König der Indianer
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Evo Morales

Der König der Indianer

Seine Visitenkarte schmückt ein Kokablatt; und wenn es um Sozialpolitik geht, nennt er Fidel Castro als Vorbild: Eliteschreck Evo Morales, 46, will Präsident Boliviens werden – und nur ein Wunder kann das verhindern. Oder George W. Bush.

Sandro BeniniSandro Benini
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29.09.2005
Warten auf Evo Morales. In einem kahlen Gewerkschaftslokal in der oberhalb von La Paz gelegenen Elendsstadt El Alto sitzt schweigend eine Gruppe Bäuerinnen, gekleidet in der traditionellen Tracht der bolivianischen Ureinwohnerinnen: mehrere übereinander getragene farbige Röcke, Halstücher aus Vikunjahaar, schwar- ze Melonen als Kopfbedeckung. Auf der Bühne spricht eine junge Indiofrau langsam und mit heller Stimme ins Mikrofon. «Schwestern, der Neoliberalismus ist gescheitert. Wir brauchen ein neues Modell, und dieses Modell heisst Sozialismus. Die Armut muss ein Ende haben. Die Ausbeutung muss ein Ende haben. Dieses ganze kapitalistische System muss ein Ende haben. Nicht nur hier in ...
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