Anfang der sechziger Jahre – ich war gerade erst in Berlin heimisch geworden – las ich ein Stück, das mich ebenso faszinierte wie befremdete: «Die Gerechten» von Albert Camus. Warum in aller Welt war mein Lieblingsschriftsteller darauf verfallen, die Moral von russischen Terroristen des 19. Jahrhunderts zu untersuchen, die sich vorgenommen haben, «zu töten, um eine Welt zu bauen, in der niemand mehr töten wird»? Und sich langatmig darüber streiten, unter welchen Umständen es «gerecht» ist, einen Menschen mittels einer Bombe aus dem Weg zu räumen? Wozu solche verstaubten Fragen auf die Bühne stellen?
Zwar wusste ich, dass die Frage nach den Wurzeln und der Legitimität von Te ...
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