Theorien der Moderne gibt es im Dutzend – von Max Webers Entzauberungs- bis zu Michel Foucaults Hospitalisierungs-These. Nun aber kommt einer und behauptet: Die Moderne beginnt mit dem leeren Blick. An diesem Vorschlag leuchtet zunächst nur ein, dass er von Jonathan Crary stammt. Der brillante Kunsthistoriker und Columbia-Professor erforschte bereits 1990, im Buch «Techniken des Betrachters», den Wandel des Sehens, entzifferte am historischen Blickwechsel den gesamten Modernisierungs- und Rationalisierungsprozess. Sein neues Werk, «Aufmerksamkeit. Wahrnehmung und moderne Kultur», entdeckt die Paradoxie des modernisierten Auges: von externen Aufmerksamkeitstechniken ergriffen, geformt, ...
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