Sie sind die Alchimisten der Gesellschaft – die Vertrauensschwindler, die Hochstapler. Sie nutzen die Leichtgläubigkeit ihrer Zeitgenossen, um sie mit (falschen) Titeln und Dokumenten zu blenden. Thomas Mann lässt in seinen «Bekenntnissen des Hochstaplers Felix Krull» keine Missverständnisse darüber aufkommen, was seinen Helden zum Aufschneiden animiert: Wenn Goethe zur Gipsbüste erstarrt, kulturelle Saturiertheit nur noch steril ist, dann öffnet sich die Einfallschneise für Lug und Trug. Der Hochstapler erfüllt die heilsame Funktion der Sozialkritik. Er entlarvt die Laster seiner Mitmenschen, indem er sie als Grundlage seiner Pläne benützt.
Die antike Welt hatte ihren «falsc ...
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