Seit ihrer Gründung vor beinahe hundert Jahren kennt die säkulare türkische Republik nur eine Gottheit: devlet – den Staat. Seine Hohepriester sind die Offiziere, die Beamten, die Staatsanwälte und die Richter. Ihnen ist es egal, wer den Staat nach aussen als Präsident oder Premierminister verkörpert, solange alle Fäden in ihren Händen zusammenlaufen. So heilig ist den Türken der Staatsbegriff, dass Devlet sogar ein populärer Jungenname ist.
Vielleicht ist die Ehrfurcht gegenüber diesem Staat seinem Gründer geschuldet: Mustafa Kemal Atatürk übernahm das Prinzip des état von seinem Vorbild, der säkularen Französischen Republik. Sein Staat sollte der radikale Gegenentwur ...
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