«Ich war Anarchist, ehe ich wusste, was Anarchismus ist», verkündete der deutsche Dichter und Agitator Erich Mühsam 1928. Er war damals ein halbes Jahrhundert alt. Und hatte nur noch sechs Jahre zu leben, ehe ihn, nach langer Schinderei, die Aufseher des Konzentrationslagers Oranienburg ermordeten.
Mühsam ist seitdem regelmässig neu entdeckt worden. Vor allem jene Linken, die sich mit dem zähen Brei des Marxschen «Kapitals» schwer taten wie er, sympathisierten gern mit dem begnadeten Aktionisten. Mühsams lebenslange Unfähigkeit zur Anpassung, sein kurzer Triumph als Revolutionär in der Münchner Räterepublik 1918/19, seine gelebte Verachtung für alles Bürgerliche und schliessl ...
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