Man stelle sich vor, ein Schweizer Schriftsteller schriebe den folgenden Satz: «Ein Jude, eine Frau und ein Schwarzer, das ist die Schweiz, das ist die neue Welt.» Was würde passieren? Aufschrei, Empörung, Skandal? Vermutlich. Denn nicht wenige Leser würden denken, hier ziehe ein antisemitischer frauenfeindlicher Rassist hohnlachend vom Leder.
Der zitierte Satz stammt tatsächlich von einem Schweizer Schriftsteller. Er findet sich in Christian Krachts Roman «Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten», der vor vier Jahren erschien. Aber niemand nahm Anstoss, niemand schrie auf. Denn im Roman kommt der Satz aus dem Munde eines Juden, der gerade mit der schwarzen Hauptfigur ...
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