Fast alles dreht sich ums Essen oder vielmehr ums tierische Fressen in der Kätzchen-Novelle im Zyklus «Die Leute von Seldwyla» aus dem Jahr 1856. Körper und Ernährung prägen Moral und Denken – so die diesseitige Botschaft des atheistischen Dichters. Der Kater «Spiegel» putzt und pflegt sich emsig und ist darum eine glänzende Erscheinung. Er überlegt, spricht und philosophiert nach Menschenart, ist nicht zu dick und nicht zu dünn, betreibt selbst die Jagd in wohlanständiger Mässigung. Zweimal pro Jahr leistet sich Spiegel ausschweifende Liebesabenteuer, deren er sich aber nicht im Geringsten schämt. Da stirbt seine Herrin, er magert ab, wird struppig, verliert die Vernunft u ...
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