Miles Davis lag wenig an Schallplatten, am wenigsten an seinen eigenen. Dennoch spielte der Charismatiker, ein Wandlungskünstler wie kaum einer im Jazz, von seinen Anfängen im Quintett von Charlie Parker bis zu seinem Tod 1991 mehr einflussreiche Schlüsselplatten ein als jeder andere Jazzmusiker. Im Grunde aber hasste er Plattenstudios. Miles Davis war das, was man einen «Live-Künstler» nennt. Die Paradoxie der improvisierten Musik war ihm wie keinem bewusst: dass sie, im Unterschied zu notierten Kompositionen, nur auf Tonträgern überlebt und dokumentiert ist, dass aber eben das Festhalten des mal glücklosen, mal vollkommenen Augenblicks ihrem tiefstinneren Geist widerspricht. Jazz ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.