Ein Stoff ist unverzichtbar, um Lebensechtheit anzurühren: Emotionen. Seit alters bedienen sich ihrer alle grossen Erzähler. So beginnt die «Ilias» mit dem wilden Gefühlsausbruch: «Singe den Zorn, o Göttin.» Achilleus’ Kriegsbeute wurde gestohlen. Aus dieser Wut entsteht ein mächtigeres Schicksal als aus den biederen Wünschen gewöhnlicher Männer. In der modernen Unterhaltungsindustrie ist das nicht anders, nur müssen hier die Gefühle, statt vertikal in Kunsthöhen emporgedichtet zu werden, horizontal wie eine Flipperkugel herumtitschen. Es gilt, nicht nur jeden zu berühren, sondern auch die Emotionen im grossen Stil zu vermarkten, sie «fassbar» und «greifbar» fürs Me ...
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