Ein Kerl, der nicht ein wenig eitel ist, der mag sich auf der Stelle hängen. Sagt Mephisto. Kaum etwas hat Goethe sein Leben lang so verachtet wie falsche Bescheidenheit. «Was ist der Mensch für eine elende Kreatur, wenn er alle Eitelkeit abgelegt hat», heisst es in den «Briefen aus der Schweiz». Das Gegenteil war dem weimarischen Universalgenie allerdings (wie fast immer) auch bewusst. Ist Eitelkeit eine Voraussetzung jeder Kunst, ist sie im Übermass ihr Tod. Kunst, die zuerst und zuletzt nichts weiter anstrebt als Brillanz, wird uns suspekt. Vom Virtuosen sagt man, er sei ein «Teufelskerl», was heisst, dass ihn am Ende der holt, von dem er sein Talent erhandelt hat. Hermann Burger ...
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