Gegenwärtig wird im Schauspielhaus Zürich Schillers «Wilhelm Tell» aufgeführt. Am Anfang flirren, in Video-Clip-Manier, einige Szenen-Flashs und zu Slogans verkürzte Dialoge über die Bühne, unterfüttert mit satten Bässen. Das soll möglicherweise die MTV-Konsumenten unter den Zuschauern in den Bann ziehen. Aber es provoziert sie nur zu faulen Sprüchen. Sobald die Story losgeht, wird es jedoch angespannt ruhig im Saal, und das Erstaunliche geschieht: Jugendliche wie Rentner, Hausbesetzer wie Zürichbergdamen werden vom Stück mitgerissen. Eigentlich ist es klar: Tell bedient jeden. Der Patriot aus der Aktivdienstgeneration kann sich am «Wir sind ein einig Volk von Brüdern»-Patho ...
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