Ziemlich in der Mitte von Don DeLillos neuem Roman «Falling Man» gibt es eine kleine Szene, in der auf beiläufigste Weise Auskunft über das zentrale ästhetische Problem wohl jedes literarischen Textes gegeben wird. Ein achtjähriger Junge möchte mit Buntstiften ein Porträt seiner Grossmutter zeichnen. «Er mag Weiss», heisst es über ihn, «sehr weisses Weiss.» Die Frage ist, wie kommt das Weisse auf einem Bild zustande. «Hat er einen weissen Stift?» Die Antwort lautet: «Er braucht keinen weissen Stift. Er hat weisses Papier.»
Schon in «Weisses Rauschen» hat Don DeLillo keinen Zweifel daran gelassen, dass alle Sprachgewalt und alles Formbewusstsein nichts ist, wenn es sich ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.