In seiner fast dreissigjährigen Amtszeit als sowjetischer Aussenminister gab Andrei Gromyko kein einziges Interview. Der deutsche Moskau-Korrespondent zuckte also zusammen, als der bärbeissige Kreml-Apparatschik auf eine Frage reagierte, die er ihm im Anschluss an einen öffentlichen Auftritt zugerufen hatte. Wie er denn die deutsche Frage sehe, wollte der Reporter wissen. Gromyko drehte sich langsam um und studierte den Fragesteller wie ein Entomologe, der sich nicht schlüssig ist, ob er einen unappetitlichen Käfer gleich auf ein Stück Pappe aufspiessen soll oder erst später. «Die deutsche Frage», liess er sich schliesslich vernehmen, «ist eine komplizierte Frage.» Dann entf ...
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