Berlin, Tiergarten, 24. Juli, 19.15 Uhr. Barack Obama ist verspätet. Seit drei Stunden warten die treusten Anhänger vor dem Podium des Teufelsaustreibers der Erzdiözese Chicago, der an jenem Donnerstagabend erstmals in Europa eine Kostprobe seiner Heilkräfte demonstrieren will.
Erstaunliches geschieht. Am Fusse des Rednerpultes sitzen ein paar tausend vorwiegend junge Frauen und Männer geduldig und schweigsam. In sich gekehrt sitzen sie auf dem Asphalt wie beim katholischen Weltjugendtag, spielen Karten, lesen – Hesse: «Unterm Rad», Proust: «Contre Saint-Beuve» –, einige stimmen ein Liedchen an.
Um 19.20 Uhr kommt er, wie aus dem Nichts. Federnden Schrittes spaziert er hinte ...
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