Das Erfolgsgeheimnis der latein-amerikanischen Telenovelas besteht in der Lebensferne ihrer Helden und Geschichten. Den Beweis dafür liefern ein paar Wandsprayereien: Zur selben Zeit, als ein Terroristenkommando die Türme des World Trade Center in New York zum Einsturz brachte, begann ein wütendes Graffito an Schulen in Lima, auf Plätzen in Buenos Aires und in Nebenstrassen in Caracas zu erscheinen: «Wir haben genug von der Wirklichkeit. Wir wollen Versprechen!» Die klassische Formel, die den Idealismus der sechziger Jahre beseelte («Die Worte trägt der Wind davon. Was zählt, sind Taten!»), ist auf den Kopf gestellt worden. Wäre die Forderung nicht so traurig, sie würde einen zum ...
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