Michela Wrong: Do Not Disturb. Harper Collins. 512 S., Fr. 38.90
Was fällt uns zu Ruanda ein? Sicherlich der Genozid von 1994, dem schätzungsweise 800 000 Tutsi zum Opfer gefallen sind; vermutlich Paul Kagame, der ehemalige Rebellenfüh ...
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Ich glaube nicht, dass Stephen Smith das ganze Buch von Michela Wrong gelesen hat: ein langer verwirrender Text, schwer zu lesen und oft am Thema vorbei, weil er nicht immer das angekündigte Thema behandelt, nämlich den Mord an Patrick Karegeya. S. Smith scheint die Idee, „das Buch als Thriller zu lesen“, aus anderen Rezensionen zu entlehnen. Er fügt seine wenigen Gedanken unabhängig von den vom Autor diskutierten Fakten hinzu. Viele Fehler wurden von S. Smith überhaupt nicht angesprochen.
Ich fühle mich überhaupt nicht schuldig.
Um ehrlich zu sein hat die Welt trotz der hunderttausenden von Toten nie viele Gedanken an Ruanda verschwendet. Wären die Ruander wie die Deutschen, sie hätten alle ihre Untaten akribisch aufgezeichnet und wir könnten noch jahrzehntelang verfilmte Anklagen und literarische Selbstbezichtigungen konsumieren. So aber bleibt der Völkermord eine Anekdote, zumal in der Schweiz nie eine nennenswerte Zahl von ruandischen Flüchtlingen angekommen ist. 2020 lebten gerade mal 422 Ruander in der Schweiz.
Sicher wichtig, damit es niemals vergessen wird. "Bitte nicht stören", wird sich auch ein passender Titel für die sogen. Coronapolitik des Westens sein. Obwohl durch Stigmatisierung, auch durch Kenntlichmachung, auch Internierungen u. erzwungene Körperverletzungen bereits jetzt geschichtliche Vergleiche angebracht sind, wird dies vom Konglomerat der MSN und Politik vehement in Abrede gestellt.