Ittigen
Fast alle Schweizer waren schon in Ittigen, viele haben bei der Raststätte «Grauholz» mal einen Kaffee- oder Tankstopp eingelegt; trotzdem dürfte die 11 000-Seelen-Gemeinde am Autobahnkreuz vor Bern nur wenigen ein Begriff sein. Ittigen hat den Ruf einer «Schlafgemeinde», in die man nur zügelt, weil der Wohnraum in der Stadt rar und teuer geworden ist. Und das dürfte auch der Grund gewesen sein, warum Xavier Dufour, damals dreissig, Doktorand an der juristischen Fakultät der Uni Bern, 2019 mit Frau und Tochter nach Ittigen zog.
«Feuer im Dach»
Damals wäre auch kaum einer auf die Idee gekommen, dass Dufour in den Gemeinderat von Ittigen einziehen w� ...
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Der geschmeidige Gemeindepräsident - man könnten auch sagen Diktator - gibt unterdessen nicht einmal mehr sein Jahreslohn bekannt (er dürfte jeden Ittiger Einwohner 25.- im Jahr kosten). Er ist mit Abstand, der teuerste Gemeindepräsident pro Kopf und das mit einer aufgeblasene Verwaltung, die ihm ein grosser Teil seines 60% Jobs abnehmen. Aber die Gemeinde besteht ja auch fast nur aus Bundesämtern und anderen staatliche geschützten Werkstätten wie die erwähnte Zwangsmonopolversicherung.
Dass sich Herr Dufour neben der vielleicht berechtigen Beschwerde zudem einer Demokratie nicht würdigen Praktiken bedient und Ratskollegen nach wenigen Wochen mit Klagen eindeckt, erwähnen sie leider mit keinem Wort. Das ruft nach einer Gegendarstellung, was aber die Situation auch nicht entspannen und bereinigen würde.
Daher gibt es nur einen Ausweg. Alle Klagen zurückziehen, Missverständnisse ausräumen und neu Anfangen. Das wäre ein vorbildliches Verhalten einer demokratischen Schweiz.