«Grausam genau» beobachte er die Welt der einfachen Menschen und steigere das Alltägliche ins Visionäre, heisst es nicht ganz unpathetisch in der Begründung der Martin-Bodmer-Stiftung, die dem Schriftsteller Klaus Merz eben den Gottfried-Keller-Preis 2004 für sein Gesamtwerk verliehen hat. Wer dieses Urteil am eben erschienenen Gedichtband «Löwen Löwen. Venezianische Spiegelungen» überprüft, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Von der ersten Zeile an wird es nämlich grausam ungenau, so ungenau, dass es den Schiffbruch jeder lyrischen Unternehmung bedeutet. Was ist Lyrik? Ist das gewöhnliche Literatur, einfach etwas umständlicher und geheimnisvoller formuliert als Prosa? M ...
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