Am vergangenen Sonntag nahm Martin Walser im deutschen Nachbarstädtchen Waldshut den Alemannischen Literaturpreis entgegen. Am Vorabend rief ihn ein besorgter Lektor an. Man befürchtete Tumulte, einen Grossaufmarsch der Kritiker, von denen sein nach wie vor unveröffentlichter Roman «Tod eines Kritikers» handelt. Seine ursprünglich geplante Rede packte Walser erst gar nicht ein. Nach dem medialen Sperrfeuer der Vortage konnte es nur darum gehen, den Festakt irgendwie zu überstehen.
Doch es kam anders: Dreihundert sonntäglich gekleidete Leute und sittsame Vertreter der Lokalpresse füllten den Saal. Niemand rempelte. Am Schluss Applaus, kein einziger Buhruf. Die Voyeure und Scharfricht ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.