Die Irritation beginnt im Titel: «Respekt im Zeitalter der Ungleichheit». Strotzten frühere Zeitalter vor Gleichheit? Nie war so viel Gleichheit. Das weiss Richard Sennett auch. «Zeitalter der Ungleichheit» heisst für ihn: In globalisierten Verhältnissen gehen «natürliche» Ungleichheiten wie Talent und Status nackt ins Rennen; die Ungleichen – Sozialhilfeempfänger wie Manager – strampeln einsam vor sich her; es ist Schluss mit dem gegenseitigen Respekt, der einst allen das Gefühl gab, im Weltkonzert ihre Rolle und Selbstachtung zu finden – als Orchesterdiener, Platzanweiser oder Solist.
In seinem letzten Werk «Der flexible Mensch» beschrieb Sennett, wie die neueste Ausgab ...
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