Angela Merkel versprüht kaum je rhetorischen Glanz. Ihre Reden sind langweilig. Niemals sagt sie etwas Unbedachtes, Aggressives oder Polemisches. Sie kann lange warten, ehe sie sich überhaupt festlegt oder eine Tendenz erkennen lässt. Aber sie erspürt Stimmungen und hat ein Gefühl für die Labilität von Zeitenwenden. Das Timing ihrer überraschenden Positionierungen war immer wieder explosiv und machtpolitisch erfolgreich:
– Im Mai 2010 gestand sie Griechenland unvermittelt Finanzhilfen zu und opferte die tragenden Prinzipien des Maastricht-Vertrages – kein Bailout für Staatshaushalte und keine monetäre Staatsfinanzierung – der Einigung mit Frankreich und Italien.
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