«Ich bin der Antikünstler schlechthin», diktierte am 30. November 1953 Francis Picabia sein Epitaph. Hatte er Recht? Oder war es bloss ein dem Zeitgeist entsprechendes, böses Aperçu auf dem Sterbebett? Die Kunstgeschichte hat den Diplomatensohn ganz hoch in die Hierarchie der Moderne gehoben – ein Klassiker, wenn auch ein unbequemer. Sooft die Kunstvermittler des letzten Jahrhunderts in der Avantgarde eine ethisch erhabene Kampfgemeinschaft gegen Konventionen und für bessere Welten vermuteten, erschien der Dandy als Querschläger in der Kunstarena und machte alle frommen Wünsche zunichte. Derart unverschämt war er präsent, dass er schliesslich jede Bewegung verunsicherte. Steinrei ...
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