Die jüngsten Meldungen aus der Wirtschaft sind wie schleichendes Gift. In der Euro-Zone und in Deutschland ist die jährliche Inflation auf 10 Prozent gestiegen, das ist unfassbar im doppelten Wortsinn. Zum einen mag man es immer noch nicht richtig glauben, dass die Preise plötzlich auf derart breiter Front in die Höhe schnellen, nachdem sie vorher jahrzehntelang geschlafen hatten. Zum andern kann man die Folgen gar nicht vollständig ermessen. Inflation blitzt überall auf, bei Baumaterialien wie verrückt, auch bei Autos, etwas zahmer beim Essen, und was das für das eigene Budget bedeutet, ist schwierig zu überblicken.
Klar, auf dem Papier kann man ausrechnen: 10 Prozent J ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.
Auch die Gegenmassnahmen sind geprägt von kommunistischer Planwirtschaft. Die Massnahmen müssen nicht mittels mehr Schulden- und Steuergelder flankiert werden. Der Steueranteil der Preisbildung muss massiv gesenkt werden, um eine unternehmerische Lösung und Gesundung der Preisbildung zu erreichen. Schuldentilgung mittels Schulden führt zu mehr Schulden. Schuldentilgung mittels Mehrwerts führt zu Schuldenreduktion.
Wenn die Geldmenge schneller wächst als die Produktivität, folgt unweigerlich eine Inflation. Wer nur ansatzweise etwas von Wirtschaft versteht, kennt diesen einfachen Zusammenhang. Politiker und Zentralbanker wollten oder konnten den Zusammenhang nicht sehen. Die gigantische Ausweitung der Geldmenge seit 2008 muss nun zu einer ebenso gigantische Inflation führen. Unternehmen werden reihenweise eingehen. Die Dominosteine der Wirtschaft beginnen zu fallen. Schwabs Great Reset kommt näher.
Kommt drauf an, wie dieses Vermögen investiert ist. Mein Haus habe ich bar bezahlt, es gehört mir und nicht der Bank. Ebenfalls meine beruflichen Einrichtungen, Geräte, Bibliothek, technische Ausrüstung. Da kann noch so viel Inflation kommen.
Schön für Sie
Richtig. Ich bin der Inflation nicht so stark ausgesetzt. Ich habe in den letzten Jahren unter der Prämisse investiert, dass die 100 Millionen chinesischen Wanderarbeiter sich nicht ewig bescheissen lassen und irgendwann anständige Löhne und Sozialleistungen fordern werden. Und auch, dass die Chinesen nicht ewig ihre Umwelt zerstören können, ohne dass das irgendwann zurückschlägt. Nun war es etwas anderes, als ich mir gedacht hatte. Aber der Effekt ist derselbe.
So hab ich mir das vorgestellt.
Und die nächste Immigrationswelle, pardon Zuwanderung (nur von 'Fachkräften'), diesmal wieder einmal aus Deutschland.
Schuldenabbau durch Inflation ist nichts Neues. Als ich das erste Mal in die USA reiste, war ein Dollar CHF 4.27 wert, heute noch knapp CHF 1.00. Fazit: Die USA haben ihre Staatsschulden weginflationiert.
Ich würde sagen: Die Industrie ist nicht wirklich weg, sondern jemand anders hat dann Firmen, Patente und Märkte übernommen.
Ich bin ja auch ein grosser Fan des Galgenhumors, aber irgendwie wird diese lässige Süffisanz, die gerade auch bei diversen Autoren der Weltwoche immer wieder zu Tage tritt (z.B. Koydl, Zimmermann, ...) der Dringlichkeit der Sachlage nicht gerecht.
Sich anzupassen ist gut. Das neue Normal, eh? Maaßen sieht die Lage schon weitaus realistischer: https://www.youtube.com/watch?v=TsX2SafLNAQ Im Flugzeug sitzt kein Pilot, die Spassgesellschaft feiert und geniest die Aussicht, der Aufprall ist gewiss. "Iss noch ever jut gegangen", macht er Mut für den Wiederaufbau(!). Doch die Hoffnung nimmt man ihm nicht wirklich ab: Deutschland, dass sich bereits zweimal aus den Trümmern aufgerappelt hat, ist nicht mehr das Deutschland, dass es einst war.