Friedrich Hölderlin schrieb viele dunkle Gedichte. Unter ihnen ist «Andenken» nicht einmal das rätselhafteste. Und doch bissen sich Generationen von Interpreten daran die Zähne aus, vor allem an seinen letzten Zeilen: «Es nehmet aber / Und gibt Gedächtnis die See, / Und die Lieb auch heftet fleissig die Augen, / Was bleibet aber, stiften die Dichter.» Dichtet der Stifter, alberten wir als Studenten, die dem Rätsel nichts an eigener Fantasie hinzuzusetzen hatten als diesen Scherz. Dass das Gedächtnis (Hölderlin versteht darunter, der Titel sagt es, «Andenken», nicht Erinnerung) kommt und geht wie die Gezeiten, hat inzwischen allerdings das Leben gelehrt.
«Andenken» hätte Benni ...
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