Herr Wondratschek, Sie waren einmal der meistgelesene deutschsprachige Lyriker und hatten den Ruf eines Rock- und Sexualpoeten, der sein Leben zwischen Bar, Boxring und Bordell zubringt. Warum sind Sie vor fünfzehn Jahren von München Schwabing nach Wien gezogen?
Ich wollte in der Heimat meines Lebensgefühls leben. Niemand weiss heute, wo ich wohne, niemand ist je in meinem Zimmer gewesen, und meine Telefonnummer haben nur noch ganz wenige Leute.
Warum meinen Sie, dass man als Schriftsteller das Alleinleben aushalten müsse?
Nicht «aushalten». Ich verteidige und geniesse das Alleinsein. Ich kann arbeiten. Ich kann träumen. Ein Fremder sein, auch unter Freunden. Auch in der Liebe. W ...
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