«Herr Bieri, sind Sie eine Frau?» Der Mann, der ganz in Schwarz gekleidet ist, was sein weisses Haar gut zur Geltung kommen lässt, blinzelt. Mehr nicht. Dann ruckt er in seinem Hotelsessel nach vorne und sagt: «Eine was?» – «Eine Frau.» – «Nein, warum? Ich verstehe nicht.» Als man ihm ausführt, in seinen Büchern würden sich die Männer wie Frauen gebärden, sie würden so viel und lange über sich reden, Selbstzweifel thematisieren, ihren Lebensentwurf in Frage stellen, seien so weich wie Butter, da sagt er nur «okay». Und redet dann von Empathie, Innenwelten, James, Proust, Flaubert und sagt schliesslich: «Ich bin halt so, undeutsch, wenn Sie wollen. Ich will verstehen, m ...
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