Man schrieb das Jahr 1924, beim Frankfurter Tonkünstlerfest wurde ein Komponist vorgestellt, den man zu den Radikalen zählte: Karol Rathaus mit seiner 2. Sinfonie. Die Reaktionen fielen dementsprechend aus – von «stärkster Hoffnung» bis «Retortenmusik». Besonders trafen Rathaus die Bemerkungen des Kritikers Alfred Heuss: «Sakra, wohin ist es mit dem Geschmack der Leute und mit der deutschen Musik gekommen? Die von den Zulukaffern steht unbedingt höher.» Der Komponist zog die Konsequenzen: Er verbot jede Aufführung der Sinfonie, und neun Jahre später wusste er gleich, wohin Deutschlands Kunst strebte. Eigentlich war Karol Rathaus von Anfang an ein Entwurzelter. Geboren wurde er ...
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