Das Beste, was man als alter weisser Mann tun kann, ist, sich alte Krimiserien anzusehen, wie etwa «Derrick». In einer der Folgen zum Beispiel liegt eine unbekannte Thailänderin tot im Gebüsch, und Harry, der Assistent von Derrick, sagt: «Merkwürdig, hier in der Nähe gibt’s doch gar kein Bordell.» Auch Derrick ist verwirrt: «Die sieht eigentlich ganz anständig aus», sagt er, «fast kultiviert.» Und wenn die Kamera dann das Präsidium der Kriminalpolizei München zeigt, sitzen da im Vorraum lauter Italiener, die herumschreien und an ihren Handschellen zerren. Aber zurück zu den Frauen. Ich erinnere mich, dass ich im Alter von zehn oder zwölf Jahren fest davon überzeugt ...
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... bin auch mit Rehbeinchen, Harry und dem Kommissar aufgewachsen. Und mit dem väterlich-unaufgeregten Eduard Zimmermann im - für mich extrem gfürchigen - Aktenzeichen XY...
Deshalb jedenfalls hätten wir Mädchen von damals auf jeden Fall ganz schön Schiss gehabt, abends oder nächtens alleine unterwegs zu sein. Und machten das also auch nicht. Das Miniröckli und die Stöcklischuhe [high heels] habe ich trotzdem exzessiv getragen - einfach nur tagsüber 👠
Ich bin froh, ist das Victim-blaming all dieser ermordeten Fräuleins im Minijupe endlich verschwunden. Allerdings langweilen mich die heutigen Krimis mit Erziehungsauftrag gegen Sexismus und Rassismus zu Tode, da man ja immer schon weiss, wer der schuldige Bösewicht ist.
Spoiler: Der alte weisse (reiche) Mann.
Vielleicht kommt ja irgendwann wieder etwas Spannendes, ohne dass nur Fräuleins im Minirock ermordet werden, oder alte weisse Männer die Alleintäter sind.
Es stimmt, die alten Serien und Romane sind eine richtige Fundgrube von Verwerflichem. Kürzlich las ich einen "Jeryy Cotton". Der triefte nur so von MeToo Problemen von heute, aber es war unterhaltend. Sie rauchten, die Mitarbeiterin war sexy und aufgedreht und der Gangster hat keine weisse Hautfarbe.