In einer Villa am Zürichberg wird seit zwanzig Jahren die Tradition der Hauskonzerte gepflegt; der Hausherr, ein grosszügiger Mäzen, stellt seine Villa zudem jungen Künstlern fürs Musizieren zur Verfügung. Jetzt wurde ihm von Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch der «Stadttaler» verliehen, die Auszeichnung für kulturelle Leistungen.
Richard (Richi) Irniger ist ein grosser privater Musikförderer in der Stadt, er veranstaltet in seinem Haus fast 150 Konzerte im Jahr; Musiker dürfen in seinem Haus üben – Tag und Nacht. Er besitzt ein grosses Anwesen. Das hat er vom Grossvater, einem Börsianer, geerbt, sein Vater war ein begeisterter Klavierspieler, Richi Irniger selber war in einem technischen Beruf tätig, lebenslanger Musikenthusiast. Am 27. Januar durfte er seinen 80. Geburtstag feiern (hat am gleichen Tag Geburtstag wie Mozart), und so wurde der Hochverdiente mehrfach geehrt.
Richi Irnigers Hauskonzerte sind nicht nur musikalische, sondern auch kulinarische Ereignisse. Nach dem Konzert wird ein grosses Buffet aufgebaut, Richi Irniger kocht selber, es gibt Ratatouille, Sandwiches, Fleischkäse und zum Dessert noch Mousse au Chocolat; der Eintritt ist gratis, die freiwillige Kollekte geht an die auftretenden Künstler. Richi Irniger, der weder Frau noch Kinder hat, lebt für die Musik. Ein Musterbeispiel an Grosszügigkeit.
Die Musik ist sein ganz persönlicher Jungbrunnen. Zirka sechzig junge Künstler aus zirka dreissig Nationen standen auf der Bühne der Musikhochschule Zürich, als dort letzten Montag Richi Irnigers Geburtstag gefeiert wurde. Die hübsche junge Russin Nadja Dalvit-Saminskaja, Pianistin und enge Freundin Irnigers, stand im goldenen Kleid auf der Bühne und moderierte – gemeinsam mit dem ehemaligen Direktor der Musikhochschule, Daniel Fueter – den Abend. Dani Fueters Nachfolger, Erich Zumstein, freute sich über den randvollen Saal und dankte Irniger, diesem «Menschen mit einem grossen offenen Haus und einem grossen offenen Herzen». Dann sagte Fueter «Los geht’s!», und die Musiker fiedelten, sangen und spielten Klavier, Saxofon oder Trompete, was das Zeug hielt (von Mozart über Chanson bis Jazz). «Musik verbindet», dankte Richi Irniger, und dann durften sich alle aufs Buffet stürzen. Das wurde von der Metzgerei Reif geliefert, als Geschenk für den Grosskunden Richi Irniger (kauft dort immer für seine bacchantischen Konzertfeste ein), Seniorchef Walter Reif, der Irniger schon aus Kinderzeiten kennt, beobachtete mit grosser Freude, wie die 900 Brötchen, die seine Mitarbeiter geschmiert und belegt hatten, von den 250 Konzertbesuchern im Nullkommanix weggefegt wurden. Richi Irniger, ein lebendiges Beispiel für «Geben ist seliger denn Nehmen».
Baur au Lac»-Direktor Wilhelm Luxem reist demnächst nach Tokio – zum Finale eines kulinarischen Austausches. Die Köche des Hotels «Imperial» in Tokio haben kürzlich, angeführt von Chef Yu Sugimoto, im «Baur au Lac» gekocht (das Restaurant «Pavillon» war ausgebucht), im März kocht Laurent Eperon, preisgekrönter Chef des «Pavillon» (ein Michelin-Stern, 18 Gault -Millau-Punkte), mit seinem Team im «Imperial». Die beiden Luxushotels verbindet eine lange Freundschaft. Das «Imperial» ist 128 Jahre alt, das «Baur au Lac» kann dieses Jahr seinen 175. Geburtstag feiern. Am 1. März beginnen die «Swiss Days» in Tokio, der Schweizer Botschafter, Jean-François Paroz, hat das Patronat übernommen.
Das «Baur au Lac» feiert das Jubiläum mit einer Kitchen-Party mit dem Hotel «Ritz» in Paris (26. März); im Juni findet das «Picnic en blanc» statt, wo alle Gäste in Weiss kommen, im Garten des Hotels. Ein Picknick für 175 Gäste, Preis: 175 Franken.
Christian von Rechenberg ist wieder da. Der frühere Food-and-Beverage-Manager des «Baur au Lac» kehrt – nach fast sieben Jahren in London und Hongkong – zurück zu seinen Wurzeln. Als Vizedirektor. Ernesto Kellenberger, in St. Moritz stationierter Herausgeber der Snowtimes und von Berufs wegen neugierig, wunderte sich, wer da so schön Eiskunstlauf macht auf der Eisbahn beim «Kulm Hotel». Es war Christian Jott Jenny, der Gemeindepräsident himself. Ein Fototeam war natürlich da – Jennys Eislaufkünste sollen (in einem Werbefilm und auf Postern in der Rhätischen Bahn) Reklame fürs Engadin machen. Der Bühnenkünstler, Neopolitiker und Ideenproduzent Jenny ist wirklich multibegabt. Er habe, erzählte er Kellenberger, sich in der Berufswahl entscheiden müssen «zwischen Singen und Eiskunstlauf».
Im Internet www.schwaningerpost.com