Monolog aus dem Bordell
Der Titel, den die Kanadierin Nelly Arcan für ihr Buch gewählt hat, ist Programm, aber keineswegs Verheissung: «Hure» handelt von einer jungen Literaturstudentin und Prostituierten. Mit einer Mischung aus Abscheu und Faszination versucht diese in Ichform das Gewerbe und ihre persönliche Rolle darin abzuhandeln – um immer wieder auf ihr erzkonservatives Elternhaus zurückzukommen: Sie prostituiert sich für alle verlogenen, katholischen Väter und alle hässlichen, larvenhaften Mütter, die sich diesen verweigern. Der beunruhigende und nicht immer stringente Versuch einer Legitimation, ein wütender, hasserfüllter Befreiungsschlag in seitenlangen, beschwörende ...
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