Carola Rackete trägt sie, Rapper Raf Camora trug sie. Und selbst Popstars wie Justin Bieber oder Miley Cyrus schmückten sich damit. Die Rede ist von Dreadlocks, der verfilzten Haarpracht. Genauer geht es um Dreadlocks von weissen Menschen. Dieser kleine, aber feine Unterschied scheint im woken Kosmos geradezu ein Verbrechen zu sein.
Was in den Achtzigern für den Anarcho-Linken der bunte Irokese war, sind Dreadlocks für die neue Generation umweltbewusster Linker. Ich sah sie deshalb lange als Erkennungsmerkmal für Menschen, die in ihrer Freizeit ihren Namen tanzen, Entwicklungshilfe in Afrika leisten oder, wie das jüngste Beispiel zeigt, mit der Gitarre Lieder über den Welt ...
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Der Faschismus kommt scheibchenweise und. von links.
Ich nenne das nicht kulturelle Aneignung, sondern kulturelle Bewusstseinserweiterung, schon das lernen einer fremden Sprache gehört dazu. Linke, die das unter Rassismus einordnen, outen sich als chauvinistische Dumpfbacken.
Perfekt geschrieben, danke.
Ohne "kulturelle Aneignungen" wäre die Menschheit seit Beginn stecken geblieben. Wir wären immer noch sowas wie Höhlenbewohner. Die Anwendung und Verbreitung dieser Formulierung, wie auch Woke, Gender usw. bezeugen das Brett vor dem Kopf der Schreiberlinge und Meinungsmacher. Jeder Fortschritt basiert auf der Übernahme/Weiterentwicklung von vielem, kulturell, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Gut wäre, wenn die Schreiberlinge und Schreihälse vor ihren unsinnigen Aktivitäten nachdenken würden.
Sehr gut den Sachverhalt getroffen!
Müssten nach der Theorie der «Kulturellen Aneignung» nicht alle Völker ausserhalb Europas und Nordamerikas auf westliche Kleidung, Antibiotika, Elektrifizierung, Eisenbahnen und Luftfahrt verzichten? Und Berufslinke aufhören, Mais, Tomaten und Kartoffeln zu essen?
Sie haben noch den Buchdruck vergessen!
Die Vergötterung der Rasta- und ähnlicher Kulturen stammt aus einem Logikirrtum: angeblich immun gegen Naturfrevel, reell aber einfach wegen der Armut unfähig, grössere Mengen an Ressourcen zu kaufen und verbrauchen. Wer mal in der Dritten Welt war, weiss, dass ihnen Umweltschutz weitgehend so etwas von schnurz ist, vor allem der globale.
Und wieder ein Volltreffer, Frau Schunke - danke!