Es gibt geborene Diaristen, lebenslängliche, die offensichtlich für ihr Journal leben. Harry Graf Kessler, angeblich ein Schweizer Bankiersohn, in Wahrheit ein uneheliches Produkt von Kaiser Wilhelm von Preussen, schrieb 57 Jahre, von 1880 bis 1937: 10300 übervolle Seiten, dazu mindestens 6000 Briefe. In neun Bänden sollen die Tagebücher bis zum Jahr 2007 vorliegen: Kulturgeschichte des Berliner Adels und vieler Maler – Bürgerliche mit kunstfernen Berufen kommen in den ersten Bänden mit keiner Silbe vor; allenfalls einmal ein Reichstagsabgeordneter, den Kessler in der Eisenbahn trifft. Der zweite Band umfasst die sechs Jahre des 24- bis 29-Jährigen. Kessler war damals vorwiegend Gl ...
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