Er war der grösste Wortkünstler seiner Zeit, der Grossmeister der Lautgedichts – bei ihm kommt das Schwere so leicht und heiter daher, dass man oft erst im Nachhinein realisiert, worüber man eben gelacht hat. Kürzlich sind Ernst Jandls (1925–2000) gesammelte Werke in sechs Bänden herausgekommen, jede der 3712 Seiten ist ein Genuss. Als Kostprobe das Gedicht «glückwunsch»:
wir alle wünschen jedem alles gute:dass der gezielte schlag ihn just verfehle;dass er, getroffen zwar, sichtbar nicht blute;dass, blutend wohl, er keinesfalls verblute;dass, falls verblutend, er nicht schmerz empfinde;dass er, von schmerz zerfetzt, zurück zur stelle findewo er den ersten falschen schritt ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.